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Weltweite Entwicklungshilfe im Ausnahmezustand

Interview mit Nadine Biehler von der Stiftung Wissenschaft und Politik

09.12.2025

Die weltweite Entwicklungshilfe steht vor einer der größten Krisen ihrer Geschichte. Nachdem US-Präsident Donald Trump die amerikanische Hilfsagentur USAID aufgelöst hat, bricht eine zentrale Säule der internationalen Zusammenarbeit weg. USAID war jahrzehntelang einer der wichtigsten Geldgeber im Kampf gegen Hunger, Krankheiten und Gewalt – allein 2024 flossen rund 40 Milliarden Dollar in über 130 Länder.

Die Auswirkungen sind bereits massiv spürbar.
Nadine Biehler von der Stiftung Wissenschaft und Politik hat die Folgen analysiert. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Anne Koch hat Nadine Biehler darüber einen Podcast aufgenommen:
Kahlschlag: Was bedeuten die Kürzungen der USA und anderer Geber für die Entwicklungszusammenarbeit?

Hilfsorganisationen entlassen Personal, Projekte werden gestoppt, medizinische Versorgung bricht zusammen. Das Fachmagazin The Lancet geht davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren bis zu 14 Millionen Menschen sterben könnten, weil die US-Unterstützung ausfällt.

Doch die Schließung betrifft nicht nur akute Notlagen. Mit jedem entlassenen Helfer, jeder stillgelegten Mission geht Expertise verloren, die schwer wieder aufzubauen ist. Eine Entwicklung, die sich – so Biehler – auch nach einer möglichen Trump-Ära nicht einfach zurückdrehen lässt.

Probleme kommen zudem von vielen Seiten: Andere internationale Geber kündigen ebenfalls deutliche Kürzungen an. Nationalismus und innenpolitische Abschottung werden zum globalen Trend – mit gravierenden Folgen für Länder, die auf Unterstützung angewiesen sind.