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 Anna Kohlhause

„Azadi“ – Faravaz kämpft mit Musik gegen das iranische Regime

"Wir sind nichts ohne Freiheit"

08.05.2025 Diona Bathily

Im Jahr 2022 blickt die ganze Welt auf den Iran: Ausgelöst durch den Tod von Jina Mahsa Amini gehen tausende Frauen auf die Straße, fordern Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit. Die Proteste werden brutal niedergeschlagen, Repression und Femizide nehmen seither zu. Und dennoch: Der Widerstand lebt – unter anderem in der Musik der iranischen Künstlerin Faravaz.

Die Sängerin und Aktivistin hat ihre persönliche Geschichte und ihren politischen Kampf in ihr Debütalbum Azadi (Freiheit) verpackt – ein Statement gegen das iranische Regime und für die Rechte von Frauen.

"Du wirst von Mänern und dem Regime gleichzeitig angegriffen"

Als Frau im Iran wird Iran systematisch unterdrück. Doch sie träumt von einer Karriere als Sängerin – obwohl es Frauen im Iran verboten ist, öffentlich zu singen. Trotzdem tritt sie an öffentlichen Plätzen auf und riskiert dafür alles.

"In Angst leben ist wertlos."

Ein Jahr Gefängnis steht im Raum, als sie auf Kaution freikommt. In dieser Zeit erhält sie eine Einladung nach Deutschland – und nutzt die Gelegenheit zur Flucht. Kurz darauf fällt das Urteil: schuldig. Eine Rückkehr in den Iran wird unmöglich. Ihr neues Leben beginnt im Exil, in Berlin.

"Zuhause ist wo wir singen können."

Ihre Familie – religiös geprägt und traditionell – steht trotz Differenzen hinter ihr, muss aber einen hohen Preis dafür zahlen. Ihr Zuhause wird durchsucht, es hagelt Morddrohungen gegen sie und ihre Angehörigen. Doch Faravaz lässt sich nicht einschüchtern. Was ursprünglich als Traum von Jazz und Liebesliedern begann, wandelt sich in eine klare politische Botschaft.

Nach Jahren des Schweigens findet sie ihre Stimme neu – wütender, direkter, kompromissloser. Songs wie „Mullah“ markieren einen Wendepunkt: Musik wird für sie zum Protest.

„Ich wünschte, ich könnte noch über schöne, romantische Dinge singen aber ich bin keine sanfte Person mehr.“

Auch wenn das mediale Interesse an der iranischen Protestbewegung nachgelassen hat – der Widerstand geht weiter. Faravaz erzählt von mutigen Frauen, die oben ohne auf die Straßen gehen – in einem Land, in dem allein das Zeigen der Haare tödlich sein kann. Doch sie sind entschlossen

„Der Moment, in dem du Freiheit spürst und deiner eigenen Kraft bewusst wirst, ist der Moment, in dem dich niemand mehr aufhalten kann.“

Faravaz' Debütalbum Azadi erscheint am 11. Mai. Produziert wurde es von der zweifach Grammy-nominierten Produzentin Charlie McClean. Ihr seid bei der Release Party live dabei: 11. Mai: 11. Mai trz im SO36 auf.

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