Barry Can't Swim - Loner | Album der Woche
Eine Therapie, die nicht viele Worte braucht
06.07.2025 Jonathan Lüders
Joshua Spence Mainnie alias Barry Can’t Swim ist einer der gehyptesten Namen der aktuellen britischen Dance-Szene. Schon Tracks wie Lone Raver und Jazz Club After Hours von 2021 lösen Begeisterung aus.
Die immense Aufmerksamkeit um seine Musik sorgt bei Barry Can’t Swim aber für viel Stress und Überforderung. Um sich emotional von der Erfahrung zu isolieren, versucht er, eine innere Distanz zu schaffen: auf der Bühne ist er Barry, abseits davon einfach Josh.
Barry Can't Swim - Loner
Rezension I
Doch mit der Zeit beginnt diese Trennung, mehr zu blockieren als zu helfen. Die Bühnenfigur Barry Can’t Swim fühlt sich für ihn zunehmend wie eine Rolle an, nicht mehr wie er selbst. Erst durch das Tüfteln an seinem neuen und zweiten Album Loner fällt beim Musiker der Groschen: Die Devise muss lauten: Auf der Bühne bin ich Josh - nicht Barry.
Barry Can't Swim - Loner
Rezension II
Loner ist für Barry Can’t Swim also eine Art Selbsttherapie gewesen. Diese kommt aber im Grunde ohne Lyrics aus, denn die Platte ist sehr instrumental geprägt. Um der Abstinenz von Texten entgegenzuwirken, legt Barry Can’t Swim viel Wert auf die Titel der Tracks, um Kontexte zu schaffen. So zum Beispiel auf Tracks wie Childhood oder Marriage - letzterer erinnert mit seiner Produktion an das Debütalbum In Colour von Jamie xx.
Das neue Album Loner pendelt zwischen Introspektion und Tanzen im Club und erzählt auch ohne viele Worte von der Verarbeitung von Emotionen, Zweifeln und Unsicherheiten. So können wir Barry Can’t Swim nur wünschen, dass er den sicherlich kommenden Erfolg zur neuen Platte besser genießen kann, als noch vor zwei Jahren.
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Im Radio: 7. - 13. Juli 2025