Frisch gepresst - 15.7.2022
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Frisch gepresst - 15.7.2022

Mit Interpol, Working Men's Club und Beabadoobee

15.07.2022

Working Men‘s Club – Fear Fear

All die neuen Alben, sie sind eben auch: Relikte der Pandemie. Produziert in den vergangen zwei Jahren, dient die Musik als Projektionsfläche für die kollektive Schreckenserfahrung. „Fear Fear“, Working Men‘s Club zweite Platte, fasst die drückende Stimmung der letzten Monate schon im Titel zusammen - und transportiert mit düsteren Electronica-Klängen neben all der Angst und Überforderung auch die Digitalität des „New Normal“. Beißende Synthies, wie aus einem Videospiel entsprungen, drohen mit Reizüberflutung, wären da nicht die nostalgischen Postpunk-Einschläge, die dem Fremdartigen die Waage halten.

Interpol - The Other Side Of Make-Believe

Interpol blicken mittlerweile auf stolze 25 Jahre Bandgeschichte zurück – e ine Zeit, geprägt von eher düsteren Sounds und Themen. Die neue Platte "The Other Side Of Make-Believe" ist während des Lockdowns entstanden. Und das führt zu einer kleinen Revolution innerhalb der Diskographie. Auf ihrem siebten Album singt Paul Banks vorsichtig gut gelaunt davon, dass er trotz aller Umstände weiter machen wird. Passend zum I nterpol-untypischen Optimismus sind sowohl die Vocals als auch insgesamt der Sound eine ganze Ecke sanfter . "The Other Side of Make-Believe" scheu t sich nicht mal da vor sich ruhige n, teils sogar jazzigen Untert önen hinzugeben .

Beabadoobee – Beatopia

Mit über vier Milliarden Streams ist Beatrice Laus jetzt schon eine Ikone der Generation Z – und das obwohl sie musikalisch ausgiebig im 90er Jahre Grunge-Pool fischt und Acts wie Sonic Youth oder Elliott Smith zu ihren Einflüssen zählt. Unter ihrem Alter Ego Beabadoobee lädt sie uns allesamt in ihre Fanstasiewelt „Beatopia“ ein. Die Stärke liegt hier im Gesamtwerk: dass Beabadoobee großartige Indie-Hits schreiben kann, hat sie lange bewiesen. „Beatopia“ erzählt jetzt eine kohärente, ausgereifte Geschichte: stringent, musikalisch ausbalanciert, und erfrischend intim: ein beeindruckendes zweites Album.