Gordi - Like Plasticine | Album der Woche
Von der Notaufnahme ins Studio
03.08.2025 Jonathan Lüders
Pferde reiten, Schafe treiben und mit dem Motorrad durch ihre australische Heimat Canowindra – so wächst Sophie Payton alias Gordi auf. Außer einer CD-Sammlung und einem Klavier gibt es auf dem elterlichen Bauernhof wenig Musik und Kultur, doch der Ort prägt bis heute ihre Kunst.
In ihren späten Teenagerjahren zieht es Gordi nach Sydney, wo sie Medizin studiert. Nachdem sie 2016 ihren ersten Plattenvertrag unterschreibt, jongliert Gordi das stressige Studium und eine ins Rollen kommende Musikkarriere. Ihr erstes Album Reservoir erscheint 2017.
Gordi - Like Plasticine
Rezension I
Nach dem Studium geht Gordi nach Melbourne und veröffentlicht dort 2020 ihre zweite Platte Our Two Skins. Mit Beginn der Pandemie aber legt sie die Kunst auf Eis, arbeitet 18 intensive Monate als Ärztin im Krankenhaus – erst danach findet die Musik wieder Platz in ihrem Leben. Geprägt von den Erfahrungen verarbeitet sie auf ihrer neuen Platte Like Plasticine mit dem Song PVS Divide unter anderem die Geschichte eines Patienten, dessen Hirntumor unerwartet zurückkehrte.
Musikalisch geht es bei Gordi in zwei ganz unterschiedliche Richtungen. Auf der einen Seite sind da ruhige, zurückhaltende Indie-Momente wie Settle oder auch Lunch At Dune, ein Feature zusammen mit SOAK.
Auf der anderen Seite lässt Gordi die Schwere der Pandemie teilweise hinter sich, öffnet ihre Songs für mehr Tempo und Leichtigkeit und zeigt sich so von ihrer popaffinen Seite. Ihr neuer Sound wirkt dabei wie ein Gegenpol zu all den prägenden Erfahrungen – und zeigt, wie weit der Weg vom Hof in Canowindra bis heute geführt hat.
Gordi - Like Plasticine
Rezension II
Im Radio: 4. - 10. August 2025