"The Ugly Stepsister" - Horror-Märchen trifft Schönheitschirurgie | Breitbild Filmkritik
Regisseurin Emilie Blichfeldt verwandelt den Märchenklassiker Aschenputtel in feministisches Body-Horror-Kino
05.06.2025 Ron Stoklas
Es ist eines der bekanntesten Märchen der Welt - nur der Name variiert leicht. Aschenputtel, Aschenbrödel oder auch Cinderella. Ab dem 05. Juni 2025 gibt es eine neue Adaption der Geschichte im Kino. The Ugly Stepsister ist dabei garantiert kein Märchen für Kids, sondern eine Horror-Version der Story! Der Film in der FluxFM-Kritik.
"The Ugly Stepsister" - worum geht es im Horror-Märchen?
Die Geschichte von Aschenputtel gehört zu den Klassikern aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Im Fall von The Ugly Stepsister wird die Geschichte jedoch aus ungewohnter Perspektive erzählt - nämlich aus der von von Stiefschwester Elvira.
Anfangs ist es noch ähnlich. Hochzeit der Eltern. Tod des neuen Vaters. Finanzielle Engpässe. Auch der Ausweg ist gleich: die Hochzeit mit dem Prinzen! Für Elviras Mutter ist klar: Ihre Tochter soll sich den Prinzen schnappen. Allerdings hat auch die Agnes genannte Aschenputtel-Version, die Tochter des dahingeschiedenen Mannes, ein Auge auf den Prinzen geworfen...
FluxFM-Kritik: Ein unerwartet blutiges Body-Horror-Märchen
Klassische Märchen sind vieles, aber eigentlich keine Gute-Nacht-Geschichten. Das vergisst man schnell, wenn man die unterschiedlichsten Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage-Adaptionen sieht oder liest. Anders: The Ugly Stepsister! Der Film blickt aus ungewohnter, sondern auch aus blutiger Perspektive auf die Geschichte.
Anders als bei anderen Horror-Adaptionen bekannter Klassiker - jüngst Screamboat als Neuinterpretation des Disney‑Klassikers Steamboat Willie - handelt es sich bei The Ugly Stepsister nicht um einen auf Slasher-Elemente bauende Low-Budget-Produktion. Viel eher versteckt sich hinter dem Langfilmdebüt der norwegischen Regisseurin Emilie Blichfeldt ein Beispiel für feministisches Horror-Kino.
"The Ugly Stepsister" - Horror-Kabinett der Schönheits-OPs
Dabei ist The Ugly Stepsister kein Film für Menschen mit flauem Magen. In rund 100 Minuten wird in deutlichen und blutigen Bildern das Horror-Kabinett der Schönheitschirurgie des 18. Jahrhunderts präsentiert. Getreu dem Motto Wer schön sein will muss leiden, erlebt Elvira nämlich ein blutiges Makeover! Mit Nadel und Faden werden neue Augenbrauen angenäht und die Nase wird mit Hammer und Meißel gerichtet - passend für die Zeit, in der die Geschichte spielt natürlich ohne Narkose.
Abseits dieser Momente, die einen sowohl mit ihren Bildern als auch ihrem Klang zusammenschrecken lassen, thematisiert der Film auch den gesellschaftlichen Druck gegenüber Frauen. Sie müssen schön, schlank und einfach perfekt sein - und das um jeden Preis.
Fazit: Märchenklassiker als feministisches Body-Horror-Kino
Was machen wir, um den Idealen unserer Zeit zu entsprechen - The Ugly Stepsister treibt diese Frage als blutiges Body-Horror-Märchen auf die Spitze. Dabei ist der Film auf bitterböse Weise ein Beispiel für das feministische Horror-Kino unserer Zeit. Während die Männer entspannt gaffen dürfen, sind es die Frauen der Geschichte - egal ob Elvira oder Agnes - die unter dem Status quo ihrer Welt leiden.
Verlosung: Gewinnt Kinofreikarten für "The Ugly Stepsister"
Zum Kinostart von The Ugly Stepsister verlosen wir 1 x 2 Kinofrekarten für das Horror-Märchen. Um zu gewinnen, tragt euch im Aktionsfeld mit eurem Namen und eurer E-Mail-Adresse ein - zudem verratet uns euren filmischen Märchenfilm.
Teilnahmeschluss: 08. Juni 2025, um 23.59 Uhr. Die Gewinner*innen werden ausgelost und per E-Mail benachrichtigt. Eine Barauszahlung und der Rechtsweg sind ausgeschlossen.
Mehr Kino im FluxFM-Programm
Film: The Ugly Stepsister | Kinostart: 05.06.2025 | Altersfreigabe: FSK 16 | Länge: 109 Minuten | Regie: Emilie Blichfeldt | Drehbuch: Emilie Blichfeldt | Cast: u.a. Lea Myren, Thea Sofie Loch Næss, Ane Dahl Torp