Frisch gepresst - 1.7.2022
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Frisch gepresst - 1.7.2022

Mit Caamp, Max Pope und Ghost Woman

01.07.2022

Caamp - Lavender Days

Im Mittleren Westen , dem Kernland der USA, irgendwo zwischen Eriesee und endlos weitem Nix, gründen die Kinderheitsfreunde Taylor Meier und Evan Westfall im Ferienlager eine Band - Caamp. Aufgewachsen im goldenen „Buckeye State“ - benannt nach den Kastanienbäumen, die Ohios Landschaft säumen - ist den beiden ein Hang zur naturnahen Folkmusik in die Wiege gelegt. Auch Caamps jüngstes Album „Lavender Days“ geht in Songs wie "The Otter“, „Appletree Blues“ oder „Garden Song“ an die Substanz des US-amerikanischen Mittellands. Ein Album, das nach goldenen Blättern und tiefer Abendsonne klingt - und den Indian Summer in den Juni vorverlegt.

Max Pope – Counting Sheep

Was hilft, wenn nachts der Schlaf nicht kommen mag? Da gibt’s die üblichen Tricks: Ablenken, Schafe zählen - oder eben: Max Pope hören. Sein Debüt „Counting Sheep“ wirkt wie ein akustisch gewordenes Lavendelpflänzchen. Sanft dämpfend und beruhigend - der Akustikgitarre und jazzigen Zwischentönen sei Dank. Nur lyrisch ist das Album von Gähnen und Ruhen weit entfernt. Der Mittzwanziger aus Brighton besingt ernste Themen, Existentielles, Beängstigendes - schlängelt sich aber galant um jeden Anflug leidiger Singer-Songwriter-Gefühlsduseligkeit.

Ghost Woman - Ghost Woman

Evan Uschenko alias Ghost Woman hatte es in der Vergangenheit nicht immer leicht: ein brennender Proberaum, beschädigte Instrumente und einen Einbruch in seinen Tour-Van. Den Erlebnissen zum Trotz liefert der Kanadier ein Debütalbum, mit rebellischer, freiheitsliebender Fuck It-Haltung. Psychedelische Gitarrenriffs verbindet Ghost Woman mit Souleinflüssen und zeigt so ziemlich alle Spielarten auf, die an der Schnittstelle der beiden Genres liegen. Zeitreisen sind zwar NOCH keine Realität, aber wer möchte kann mit Ghost Woman einen musikalischen Trip in die Sechziger der USA machen.