Frisch gepresst - Softee & Iguana Death Cult
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Frisch gepresst - Softee & Iguana Death Cult

FluxFM stellt euch neue Alben vor und ihr könnt welche davon gewinnen

11.05.2023

Softee - Natural

Rezension Softee
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Die Quintessenz der Milleanial-Jugend: Vor der Webcam zu Popsongs performen - und das Ergebnis auf YouTube stellen. Meist peinlich, aber manchmal der Start vielversprechender Karrieren. Nina Grollmans Werdegang beginnt, als sie ein Katy Perry Cover im Schlafzimmer aufzeichnet. Von dort findet sie ihren Weg auf die DIY-Bühnen New Yorks. Jetzt erscheint ihr erstes Album Natural.

Erst performt Nina Grollman unter ihrem bürgerlichen Namen. Dann wird ihr Alias Softee geboren. Das Alter Ego hilft, Grenzen aufzubrechen und künstlerische Freiheit zu erlangen. Softee ist gelebte Nostalgie. Eine Kunstfigur, die in den 80ern schwelgt - sich zwischen Einflüssen von Janet Jackson und Robyn selbst findet.

Ihr anrührender DIY-Pop gibt Nina Grollman die Möglichkeit, verzwickte Lebensaufgaben zu meistern. Ihr Debüt Natural ist das Resultat einer verheerenden Trennung und der stürmischen Folge-Romanze. Die daraus gezogenen Lehren verpackt sie ganz im Sinne Robyns in befreiende Dance-Hynmen mit tiefgehenden Lyrics. Wird beim ersten Hören noch wild getanzt, sickert beim zweiten Mal die traurigschöne Tragweite des Gesungenem durch.

Iguana Death Cult - Echo Palace

Rezension Iguana Death Cult
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Mal ganz abgesehen vom überragenden Bandnamen haben sich Iguana Death Cult vor Corona vor allem mit schweißgetränkten Live-Konzerten einen Namen gemacht. Dass das nicht die einzige Qualität der niederländischen Punk-Band ist, hat sich auf ihrem letzten Album schon angedeutet und wird jetzt zur Gewissheit.

Echo Palace heißt ihr drittes Album und es gleicht einer wilden Achterbahn-Fahrt. Sie hätten sich als Band während all der Lockdowns selbst therapiert. Man wird das Gefühl nicht los, dass diese Therapiesitzungen alle ihren Weg auf diese Platte gefunden haben. Es wird sich ausgekotzt und lustig gemacht über die Absurditäten dieser Welt, die während der Pandemie mehr denn je zu spüren waren.

Musikalisch schalten Iguana Death Cult auf Echo Palace immer wieder einen Gang zurück, nur um dann erneut freizudrehen. Vielseitiger ist diese neue Platte, noch viel mehr im Art-Pop à la Talking Heads versunken als die Vorgänger. Saxofon-Parts inklusive.

Der wilde Ritt, zu dem uns die fünf Jungs aus Rotterdam mitnehmen, er macht riesen Spaß, offenbart aber auch, dass hier eine Band den nächsten Schritt geschafft hat. Es wird nicht der letzte sein.

"Frisch gepresst"-Historie: