
Ella Eyre - Everything, In Time | Album der Woche
Gut Ding will Weile haben
23.11.2025 Micha Gehrig
Nummer 1 Song, Brit Award Nominierung, gefeiertes Debütalbum - der Name Ella Eyre macht vor etwas mehr als 10 Jahren ganz Großbritannien wuschig. Ist das etwa das next big Pop thing von der Insel?
Viele glauben das, Ella Eyre unterdessen hadert mit ihrem schnellen Erfolg und vor allem damit, was die Musikindustrie aus ihr machen will. Sie verlässt das Majorlabel, sucht sich ein neues, bleibt aber da auch nicht lange. Der von allen erhoffte große Durchbruch - er bleibt dann auch folgerichtig aus.
Ella Eyre - Everything, In Time
Rezension
Für Ella folgt eine schwierige Zeit, was vor allem an einer Operation liegt, der sie sich unterziehen muss. Einen Monat darf sie nicht sprechen, geschweige denn singen, muss danach lange in Reha. Über diese Zeit wächst aber der Wunsch danach, die eigene Karriere selbstbestimmter anzugehen. Ohne das große Business, ohne den Druck, ohne die, die ihr ständig reinreden.
Sie wagt sich an einen Nachfolger zu ihrem Debütalbum, bis das aber in trockenen Tüchern ist, dauert es noch ganz schön lange. Am Ende sind es 10 Jahre zwischen Debüt und der neuen Platte Everything, In Time.
Die zeigt Ella Eyre als gereifte Musikerin und Sängerin, als Künstlerin, die sich selbst und ihren Sound gefunden hat. Das ist immer noch Pop, aber weniger glattgebügelt, weniger weichgespült, weniger auf die Charts getrimmt, als das noch zu Anfang ihrer Karriere der Fall war. Ella Eyre hat sich einen kreativen Freiraum erkämpft, sich lange Zeit gelassen und liefert jetzt, besser denn je, ab.
Hier könnt ihr unser Album der Woche als Vinyl-Version gewinnen:
Im Radio: 24. November - 30. November 2025