AUF DEM RADAR: #79 SIRIUSMO

Acht Jahre war es um ihn still, jetzt ist der Köpenicker Elektro-Musiker Siriusmo wieder da – mit einem Albumtitel, der Berlinerischer kaum klingen könnte: „Buletten und Blumen“ ist ein Best-of der musikalischen Köstlichkeiten, an denen der End-Vierziger die vergangenen Jahre gearbeitet hat.

Die Hürden eines kreativen Schaffensprozess macht Siriusmo, der eigentlich Moritz Friedrich heißt, zum Thema der Platte. Der Album-Opener „That Could Function as a Song“ erzählt vom lähmenden Entscheidungsprozess, ob ein Track gut – oder doch eher für die Tonne ist.

Geboren wird Siriusmo, dessen Debüt im Jahr 2000 erscheint, in Friedrichshagen. Das Berliner Kult-Essen „Bulette“ ist fixer Bestandteil seiner Kindheit – und darum auch namensgebend für seine neue LP, auf der er sich gemeinsam mit seinen Liebsten verwirklicht. So sind etwa auf dem Track  „Hong Kong House“ seine Schwiegereltern zu hören. Für den Song „Lehm“ arbeitet er mit seinem Hamburger Kollegen Erobique zusammen. Den Gesang trägt seine langjährige Weggefährtin Dana bei, die Zeilen aus Claire Waldoffs Berliner Klassiker „Wer schmeißt denn da mit Lehm?“ neu interpretiert.

Seit jeher hat Siriusmo ein besonderes Händchen für kluge Weiterverwertung und Sampling. Durch alte Musikstücke wühlt er sich wie durch einen Fundus – kombiniert sie mit Synthies und moderner Produktion. Auch auf “Buletten und Blumen” bleibt der Berliner dieser Machart treu, spielt zwischen Funk, Electronica und Hip-Hop mit Alt und Neu.