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Vererbte Schuld – Eine Spurensuche durch Familiengeschichte und Kunst

Angela Findlay im Interview über ihr Buch und die transgenerationale Last des Zweiten Weltkriegs

08.05.2025 Matti Geyer

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – und doch kein Ende der Geschichte.

Angela Findlay ist Künstlerin, Engländerin, und mit dem Krieg eigentlich nie direkt konfrontiert. Und doch spürte sie eine innere Schwere, die sie nicht erklären konnte – bis sie sich mit ihrer Herkunft auseinandersetzte. In ihrem Buch „Im Schatten meines Großvaters“ (Europa Verlag) beschreibt sie den Weg vom diffusen Gefühl der Schuld hin zu einer konkreten Erkenntnis: transgenerationales Trauma.

Ihr Großvater war General in der Wehrmacht, diente an der Ostfront, empfing Hitler persönlich. Über ihn wurde in der Familie kaum gesprochen – und doch hat sein Leben tiefe Spuren hinterlassen. Findlay begibt sich auf Spurensuche: Sie reist mit ihrer Mutter durch Russland, liest alte Briefe, arbeitet künstlerisch mit Erinnerung und Identität. Dabei stellt sie unbequeme Fragen – nicht nur an ihre Familie, sondern an ein ganzes Land, das oft zwischen Aufarbeitung und Verdrängung schwankt.

FluxFM-Redakteur Matti Geyer hat mit Angela Findlay über ihr Buch, ihre Reisen und ihre Kunst gesprochen.