Kamala Harris - Als Running Mate ins Weiße Haus

Kamala Harris - Als Running Mate ins Weiße Haus

US-Politikerin im Porträt vorgestellt

13.08.2020

Es ist ein historischer Moment: Kamala Harris zieht als frischgebackene Vizekandidatin von Joe Biden in den US-Wahlkampf. Sie ist die erste nicht-weiße Frau, die von einer der beiden großen Parteien als Running Mate nominiert wird. Zusammen will das Duo die Ära Trump beenden. FluxFM-Redakteurin Lena Mempel stellt euch die kalifornische Senatorin vor.

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Let's go win this

Ein Foto, das Joe Biden und Kamala Harris beim Handshake zeigt, darüber der Satz: „Let‘s go win this.“ Mit diesem Twitter-Post steht das Kandidatenduo der US-Demokraten fest – und im gerade eher schlafmützigen Wahlkampf ist auf einmal wieder Feuer drin.

Joe Bidens Running Mate ist eine der bekanntesten Politikerin des Landes. Sie steht auf Hip Hop und ist eine leidenschaftliche Köchin. Als Amerikanerin mit indisch-jamaikanischen Wurzeln ist Kamala Harris es außerdem gewohnt, Vorreiterin zu sein: Die 55-jährige war die erste Justizministerin Kaliforniens, dann die erste schwarze Senatorin des Westküstenstaats.

"Im Durchschnitt verdienen Frauen 80 Cent für jeden Dollar, den Männer bekommen. Wenn wir über afroamerikanische Frauen sprechen, sind es 61 Cent, wenn es sich um Lateinamerikanerinnen handelt, sind es 53 Cent. Es gibt also ein offensichtliches Problem, bei dem es nicht nur um ein Ungleichgewicht geht, sondern um Fairness und gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Die Frage lautet. Was werden wir dagegen tun?"

Vielfalt, Offenheit, Feminismus

Kamala Harris verkörpert den direkten Gegenentwurf zum weißen Männer-Duo Mike Pence - Donald Trump. Die Senatorin ist in Debatten charismatisch, präzise und angriffslustig, regelmäßig knöpft sie sich den amtierenden US-Präsidenten vor:

"Donald Trump, der erinnert mich an den Kerl in „Der Zauberer von Oz“, man weiß, wenn man den Vorhang zurückzieht, ist es ein wirklich kleiner Kerl.

Keine Ja-Sagerin für Biden

Auch ihren jetzigen Partner, Joe Biden, hat Harris schon in der Öffentlichkeit gegrillt. Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur kritisierte sie Biden, weil es sich in den 70ern gegen das sogenannte „Busing“ eingesetzt hat. Die Idee dahinter: Kinder mit Bussen über Schulbezirke zu verteilen, um die Rassentrennung im Alltag zu beseitigen. 

"Es gab dieses kleine Mädchen in Kalifornien, sie war Teil des zweiten Jahrgangs, in dem Weiße und Schwarze gemeinsam lernen sollten. Sie wurde mit dem Bus jeden Tag in eine Schule gebracht. Und dieses kleine Mädchen – war ich“

Bei allem Momentum, das die Nominierung von Kamala Harris gerade schafft: Ganz unumstritten ist die Demokratin in ihrer eigenen Partei nicht, denn sie gilt politisch als moderat. Sollte das Duo Biden-Harris die US-Wahlen gewinnen, wird der große Wandel wohl ausbleiben.