CLAUD - Supermodels | Album der Woche

"Das erste Signing auf Phoebe Bridgers eigenem Label" - so oder so ähnlich wird CLAUD vielerorts vorgestellt. Und auch wenn Claud Mintz sagt, dass dieser Satz gern noch viel öfter fallen dürfe, steckt doch sehr viel mehr hinter der Musik. Bedroom-Pop, der wie durch einen Fensterspalt blickend, eine scharfen Blick in die Gen-Z meets LGBTQA Plus - Wirklichkeit offenbart. Mal banal, mal aber auch ganz arg kompliziert, diese Teenage Angst. Dazu kommen Identitätsfragen in einer Welt, von der man sich nicht ausmalen kann, wie sie in 30 Jahren aussehen wird.

"Supermodels" ist das zweite Album von CLAUD. Nach dem Studium - und dem Projekt Shelly mit Studienfreundin Clairo - erscheint in der Pandemie-Hochzeit das erste Album "Supermonster". Jetzt ist die Pandemie vorbei, aber die Angst ist geblieben. Selten sei CLAUD in der Zeit des Schreibens glücklich gewesen. Vor allem Freund:innen hätten geholfen, nicht den Kopf zu verlieren. Persönliche Verlust- gepaart mit universellen Existenzängsten haben ihre Spuren hinterlassen. Davon zeugen die ruhigen Songs auf "Supermodels".

Diejenigen, die mehr nach vorn gehen - "Paul Rudd" oder "A Good Thing" zum Beispiel" - seien lebensbejahender, fast schon euphorisch. In diesen Momenten findet Claud Mintz ihre Freude wieder - Freude, gepaart mit einer gesunden Aufregung, dieses neue Album unter die Leute zu bringen. Und Erleichterung, dass das Album jetzt nach dem Erscheinen allen, und nicht mehr nur dem menschen dahinter, gehört. Und wir sind froh euch damit beschenken zu können.

Im Radio: 17. bis 23. Juli 2023