Franziska Giffey (46, SPD) kennt die politischen Herausforderungen auf Kiezebene genauso wie die großen Debatten auf Bundesebene. Im Laufe ihrer Karriere war sie unter anderem Bezirksbürgermeisterin in Neukölln, Familienministerin im Bund und Berlins Regierende Bürgermeisterin. Seit zwei Jahren fungiert sie als Berlins Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Im Gespräch mit dem FluxFM-Moderations-Duo Diona Bathily und Martin Gertz hat Politikerin Franziska Giffey unter anderem über die aktuell angespannte finanzielle Situation der Stadt und die Zusammenarbeit mit der neuen Bundesregierung gesprochen. Darüber hinaus hat die SPD-Politikerin verraten, welcher Song aktuell ihr aktuell den Start in den Tag versüßt.

Franziska Giffey im FluxFM-Interview über...

... Politik*innen aus dem Osten, die ihren Weg (erfolgreich) in der Politik gegangen sind:

"Das ist schön, aber ich muss ihnen sagen, wenn ich mir anschaue, wie wenig ansonsten aus dem Osten in der Politik, in den Führungspositionen des Landes besetzt ist, da haben wir noch echt viel Luft nach oben. Und ich glaube, dass es extrem wichtig ist, dass wir eine stärkere Präsenz des Ostens, egal ob in den Chef-Etagen der großen DAX-Unternehmen oder den Führungsetagen der Universitäten, der Zeitungsverlage, der Politik [haben]. Da ist noch zu wenig da! Ich wünsche mir, dass wir eine stärkere Repräsentanz haben, sowohl von Ost- und Westdeutsch, auch von Menschen mit Migrationshintergrund, auch von Frauen in Führung. Ich habe immer noch Runden, wo ich früh hineinkomme und sage 'Meine sehr geehrten Herren, guten Morgen' und dann sind alle begrüßt und das kann es nicht sein! Da haben wir noch echt Luft nach oben. Ich glaube, nur eine vielfältige Gesellschaft, aber auch eine vielfältige Führung eines Landes und von Unternehmen kann wirklich erfolgreich sein. Weil nur dann schöpft man das volle Potenzial aus."

... die neue Bundesregierung:

"Also erstmal glaube ich, sind alle sehr erleichtert, dass wir wieder eine neue Bundesregierung haben und das Deutschland auch nach außen wieder international auftreten kann und sagen kann 'Wir sind handlungsfähig! Wir sind verlässlich!' Und es gibt jetzt eine Sicherheit, wie es in den nächsten Jahren weitergeht. Und deshalb ist die Hoffnung auf die neue Bundesregierung sehr groß."

... die angespannte finanzielle Situation Berlins und die jüngsten Sparmaßnahmen:

"Ich habe sehr viel mit unseren Partnern gesprochen, was kann man machen. Es ist wie zu Hause, wenn du drei, vier Prozent sparen musst, dann ist das nicht schön. Aber man muss gemeinsam darüber reden, wie man es machen kann. Wie alle auch ein bisschen einen Beitrag dazu leisten können. Ich glaube, es ist entscheidend, dass wir mit denen, die jetzt auch von diesen Sparmaßnahmen betroffen sind, zusammen besprechen. Wir haben das sehr intensiv gemacht."