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Von Berlin nach Paris, Mailand & Co.: Bahnexperte erklärt den Ausbau der Direktstrecken

Wie sich Europas Schienennetz von Berlin aus entwickelt.

01.10.2025 Matti Geyer

Während in Deutschland oft über Verspätungen, marode Infrastruktur und hohe Ticketpreise geklagt wird, gibt es im Fernverkehr auch eine positive Entwicklung: die internationalen Direktverbindungen nehmen zu.

Europa rückt auf der Schiene zusammen

Seit knapp einem Jahr gibt es wieder eine Tagesverbindung zwischen Berlin und Paris – ein Angebot, das von Reisenden gut angenommen wird. Ab 2026 soll außerdem eine neue Strecke Kopenhagen–Berlin–Prag entstehen, die Verbindungen nach Polen werden verdoppelt, und auch neue Nachtzüge sind geplant: etwa nach Mailand, Neapel und sogar nach London.

Doch warum erlebt der internationale Zugverkehr gerade jetzt einen Aufschwung? Steckt dahinter eine Strategie, oder ist Bahnfahren einfach wieder attraktiver geworden? FluxFM-Redakteur Matti Geyer hat dazu mit dem Bahnexperten Prof. Dr. Christian Böttger von der HTW Berlin gesprochen.

Im Interview wird deutlich: Das Netz wächst gar nicht so doll, wie es scheint. Früher gab es sogar mehr Auslandsverbindungen. Trotzdem rücken nun einige große Projekte wieder in den Fokus – vom Brennerbasistunnel in den Alpen bis zur Fehmarnbeltquerung nach Dänemark. Besonders spannend könnte auch die Rail Baltica werden, die Berlin in Zukunft direkt mit den baltischen Staaten verbinden soll.

Hürden auf dem Weg zum europäischen Bahnnetz

Ganz ohne Hindernisse läuft das jedoch nicht. Politische Interessen, fehlende Investitionen in Deutschland und Blockaden einzelner Bahngesellschaften bremsen manche Projekte aus. So wäre etwa eine Verbindung von Frankfurt nach Barcelona technisch möglich, wird aber von französischer Seite blockiert.

Und wie steht es um die Deutsche Bahn selbst? Auch darüber spricht Prof. Böttger im Interview – über die Herausforderungen der neuen Bahnchefin, über Investitionsstaus und die Frage, ob Deutschland den Anschluss an Europas Schienennetz hält.