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Keaton Henson Danielle Fricke

Keaton Henson | Interview

Leise Seele, lauter Sound: erst Neoklassik, jetzt Grunge-Noise

21.11.2025 Jonathan Lüders

Mit 22 Jahren erscheint Keaton Henson das erste Mal mit seiner Musik auf der Bildfläche - das war 2010. Sein Debütalbum "Dear" transportiert, egal auf welcher Ebene, schon damals eine traurige, fragile und zutiefst persönliche Stimmung, die er in den Jahren danach vertiefen und verfeinern wird.

Albumcover: "Parader" von Keaton Henson

Dabei erkundet der britische Songwriter, Komponist, Multi-Instrumentalist und Illustrator verschiedenste Klangwelten: egal ob eben akustische wie bei "Dear", elektronische oder klassische.

Nun erscheint sein neues Album "Parader" und während sein bisher letztes Wekr "Somnambulant Cycles" (2024) beinahe schlafwandlerisch daher kommt – getragen von leisen Klaviertönen, zarten Texturen und subtilen elektronischen Details –, markiert sein neuestes Album „Parader“ nur ein Jahr später eine deutliche ästhetische Verschiebung. Wo „Somnambulant Cycles“ introspektiv und schwebend wirkt, öffnet sich Henson auf "Parader" einer roheren, lauteren und gitarrenlastigeren Klangwelt.

Das Album trägt noch immer jene unverkennbare Henson-Melancholie in sich, wirkt aber zugleich wie kleine seismische Erschütterung seiner Vergangenheit: Erinnerungsfetzen, die plötzlich auftauchen, sich verzerren und neu zusammensetzen. Er greift tief in seine musikalische Jugend – Grunge, verzerrte Gitarren, flirrende Shoegaze-Momente – ohne dabei die emotionale Präzision zu verlieren, die seine Musik seit jeher trägt. "Parader" lässt das Innere hörbar brodeln: eine Art schonungslose Bestandsaufnahme dessen, was bleibt, wenn man der eigenen Geschichte nicht länger ausweicht.

Im FluxFM-Interview mit Musikredakteur Jonathan Lüders erzählt Keaton Henson ausführlich über das neue Album.