Von Liebeskummer, Flucht und der Entdeckung des eigenen Körpers bis hin zu queerer Selbstermächtigung – Truth or Dare erzählt von Menschen, die in Berlin Freiheit, Zugehörigkeit und das Recht auf gelebte Sexualität finden.

Zwischen Sehnsucht und Selbstbestimmung

Der Dokumentarfilm Truth or Dare von Maja Classen entstand aus dem Gefühl der Isolation während des Lockdowns und widmet sich der queeren, sexpositiven Szene Berlins. In fragmentarischen Interviews erzählen Menschen aus aller Welt von Flucht, Liebeskummer und der Suche nach Zugehörigkeit. Der Film begleitet sie durch leere Clubräume und intime Schlafzimmer, wo Offenheit, Achtsamkeit und Consent die Basis jeder Begegnung bilden. Dabei zeigt sich eine zärtliche Gemeinschaft, die Sexualität als Ausdruck von Freiheit und Identität begreift.

Körper, Vertrauen und Widerstand

Classen, tief in der Berliner Clubkultur verwurzelt, nähert sich ihren Protagonist*innen mit Offenheit und Vertrauen. Das titelgebende Spiel "Wahrheit oder Pflicht" wird zur filmischen Struktur, in der Körper, Begehren und Grenzen neu verhandelt werden. Unterstützt von Performer*innen wie Bishop Black oder Puck Ellington entfaltet sich ein essayistischer Film über Lust, Verletzlichkeit und Solidarität. Truth or Dare ist zugleich eine politische Geste – ein Plädoyer für Vielfalt, Selbstbestimmung und gegen konservative Einschränkungen sexueller Freiheit.

Im Radio: 09.11.2025, 16 Uhr

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