In seinem neuen Film One Battle After Another wagt Regisseur Paul Thomas Anderson einen etwas anderen Blick auf die USA. Inspiriert vom 1990er Roman Vineland präsentiert der US-amerikanische Filmemacher seine Heimat als faschistischen Polizeistaat - und schafft damit einen überraschend aktuellen wie brisanten Blick auf die Vereinigten Staaten. Die FluxFM-Kritik von Filmexperte Ron Stoklas.

FluxFM-Kritik: Ein absurdes autoritäres Spiegelbild der USA

Die Vereinigten Staaten als faschistischer Polizeistaat - dieses Bild zeichnet Regisseur Paul Thomas Anderson in seinem neuen Film One Battle After Another. Mittendrin: Bob Ferguson. Als Sprengstoffexperte war er Mitglied der als radikal eingestuften Widerstandsgruppe “French 75”. Einst haben diese ein Gefängnis der US-Zollbehörde ICE gestürmt und inhaftierte Einwanderer befreit. Jahre später lebt er mit seiner Tochter in einer kleinen Stadt - immer in der Angst, von den US-Marshals verhaftet zu werden.

Die Geschichte von Bob, der sich selbst auch "Ghetto Pat" nennt, und seiner paranoiden Angst vor Verfolgern wird dabei in einem Tempo erzählt, die einen im Kino regelrecht nach Luft japsen lässt. Dabei ist One Battle After Another kein reiner Action-Thriller, sondern ein satirischer Blick auf die USA.

"One Battle After Another": Großartiger Cast, großartiger Film

Für den Film hat Regisseur Paul Thomas Anderson ein faszinierendes Ensemble versammelt - unter anderem dabei: Leonardo DiCaprio, Sean Penn, Regina Hall, Alana Haim und Benicio del Toro. Vor allem DiCaprio als abgedrehter Ex-Revoluzzer und Penn als aufgepumpter christlicher Rassist spielen Award-würdig auf.

Ein Film, wie ein Spiegelbild der USA - nur noch absurder. Das ist One Battle After Another! Paul Thomas Anderson gelingt es, eine Geschichte zu erzählen, die über 160 Minuten unvorhersehbar ist, sich dabei aber wie ein aktueller Blick auf die politische und gesellschaftliche Radikalisierung in den USA anfühlt. One Battle After Another ist großes, absurdes Kino mit Kultpotential.