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Die Taylors, eine vermeintlich typischen amerikanische Familie, befindet sich im Zentrum eines radikalen politischen wie gesellschaftlichen Wandels. Tobis Film

"The Change" - Ein Blick auf autoritäre Machtfantasien | Breitbild Filmkritik

Regisseur Jan Komasa liefert mit "The Change" einen Film, der sich sich wie ein Spiegel der Realität in den USA anfühlt

06.11.2025 Ron Stoklas

Filme können Spaß machen, sie können aber auch ein düsterer Spiegel der Realität sein - letzteres erlebt ihr mit dem Film The Change. Der Film blickt darauf, wie sich politische Veränderungen im Privatleben auswirken - und das am Beispiel einer Familie. Zum Kinostart von The Change am 06. November 2025 liefert Ron Stoklas die Kritik zum neuen Film des polnischen Filmemachers Jan Komasa.

FluxFM-Kritik: Amerikanischer Traum trifft Dystopie

Dr. Ellen Taylor und ihr Ehemann Paul leben den amerikanischen Traum - sie haben tolle Jobs, ein tolles Haus und tolle Kinder. Auch ihre Ehe ist ein Vorzeigebeispiel. Zur Feier ihres 25. Hochzeitstags sind alle vor Ort - darunter auch Liz, die neue Freundin von Sohn Josh. Diese war einst Studentin von Ellen und ist dabei mit radikalen Ansichten aufgefallen.

Aus besagter Abschlussarbeit ist mit Unterstützung eines finanzstarken Unternehmens ein Buch geworden, welches binnen kürzester Zeit nicht nur erfolgreich, sondern auch einflussreich wird: The Change, ein Leitfaden für einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem autokratischen Amerika.

Jan Komasa über Aktualität: "War nur eine Fantasie."

Die von Liz initiierte Bewegung bewirkt einen politischen wie sozialen Systemwechsel. Eine Entwicklung, die der Film Häppchenweise zeigt - immer, wenn sich die Taylors für eine Feierlichkeit treffen. Inspiriert dazu wurde Regisseur Jan Komasa durch Bilder seiner eigenen Familie.

"Es ist der gleiche Raum, aber die Gesichter verändern sich. Im Moment selbst merkt man es nicht, man sieht es erst, wenn man von einem Bild zum nächsten wischt. Das war eine Idee: ein Film, der von einem Jubiläum zum nächsten springt, ohne den Kontext zu liefern." - Jan Komasa im FluxFM-Interview

Es kommt zur Drohnenüberwachung, zur Manipulation der Medien und zur Ausgrenzung Andersdenkender. Autokratische Mechanismen, die auch in der realen Welt genutzt werden. Dass die Geschichte in den USA spielt und sich mit Blick auf jüngste Entwicklungen erschreckend aktuell anfühlt, ist nur ein Zufall. Die Idee hatte Komasa bereits 2018.

"Für mich war es immer ein dystopischer Science-Fiction-Film, eher wie „Black Mirror“. Drohnen, die über deinen Garten fliegen und dich überwachen. Diese seltsame Polizei, die einfach dein Haus stürmt. Das war nur eine Fantasie. Ich wusste nicht, dass all das passieren würde. Vielleicht spüren wir als Künstler schon früher solche Veränderungen. Vielleicht sprach meine Angst aus mir heraus." - Jan Komasa im FluxFM-Interview

FluxFM-Fazit: Ein Blick auf autoritäre Machtfantasie

Aus dem Mikrokosmos einer Familie, die unter anderem mit Diane Lane und Kyle Chandler großartig besetzt ist, betrachtet The Change den Verfall einer Nation. Regisseur Jan Komasa liefert kein Wohlfühlkino, sondern einen Blick auf dystopische Entwicklungen und autoritäre Machtfantasien.

Film: The Cahnge (OT: Anniversary)| Kinostart: 06.11.2025 | Altersfreigabe: FSK 12 | Länge: 112 Minuten | Regie: Jan Komasa | Drehbuch: Lori Rosene-Gambino | Cast: u.a. Diane Lane, Kyle Chandler, Zoey Deutch, Mckenna Grace, Dylan O’Brien, Daryl McCormack, Madeline Brewer, Phoebe Dynevor