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Seit 2021 ist Linken-Politikerin Heidi Reichinnek als Abgeordnete im Deutschen Bundestag. DIE LINKE. / Olaf Krostitz

"Ein herber Schlag" - Linken-Politikerin Heidi Reichinnek über Fraktionsauflösung | Interview

Die Politikerin der Partei DIE LINKE im Gespräch über die Folgen der Fraktionsauflösung und die künftige Arbeit der Partei

12.12.2023 Martin Gertz, Filli Montag

Weil zu viele Politiker*innen die Linksfraktion im Deutschen Bundestag verlassen haben, ist die Fraktion seit dem 6. Dezember Geschichte. Hintergrund ist der Wechsel von zehn Abgeordneten in Richtung des neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht.

Was der Verlust des Fraktionsstatus für die Politiker*innen und die Arbeit der Partei Die Linke bedeutet, haben wir mit der Bundestagsabgeordneten Heidi Reichinnek besprochen.

Bundestagsabgeordnete Heidi Reichinnek im FluxFM-Interview

FluxFM: Sie sind jetzt seit einer Woche fraktionslos. Wie fühlt sich das an?

Heidi Reichinnek: Ja, schon ein bisschen traurig, muss ich sagen.

FluxFM: Aber hatten Sie denn jetzt mehr Zeit zu?

Heidi Reichinnek: Leider hat man dadurch nicht wirklich mehr Zeit, weil natürlich eine ganze Menge organisiert werden muss. Es sind zum Glück noch 27 weitere Mitstreiter*innen von der Linken mit mir im Bundestag und wir versuchen diese Sitzungswoche, die gerade gestartet ist, gemeinsam gut über die Bühne zu bringen. Also auch zu schauen, wer redet zu welchen Tagesordnungspunkten, an welchen Themen können wir uns abarbeiten und wo möchten wir in der Öffentlichkeit vorkommen? Das ist viel Organisation. Vor allem, da uns natürlich unsere Mitarbeiterinnen in der Fraktion jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen.

Folgen für Die Linke: Verlust an Infos, Ressourcen, Mitarbeitenden

FluxFM: Sie haben schon einen Punkt angesprochen - den Verlust ihrer Mitarbeiter*innen. Welche weiteren Folgen hat der Fraktionsverlust und wie sieht die künftige Arbeit aus. Es ist ja geplant, als Gruppe weiterzuarbeiten. Wie viel Einfluss haben Sie noch mit dem Status Gruppe?

Heidi Reichinnek: Wir haben den Gruppenantrag schon gestellt. Aktuell sind wir alle Einzel-Abgeordnete. Das heißt für uns, dass wir alles an Strukturen, an Mitarbeitenden et cetera verlieren, was der Fraktion zugehörig war. Das heißt natürlich auch IT. Das heißt alles an Ressourcen. Es ist natürlich schon ein herber Schlag, aber wir haben trotzdem weiterhin als Einzel-Abgeordnete unsere jeweiligen Büros mit unseren Mitarbeitenden. Und ich für meinen Teil habe ein super Team, das unglaublich viel aufhängt. Also von daher auch immer noch viele Möglichkeiten, mich inhaltlich einzubringen beziehungsweise Themen zu setzen. Und wenn wir dann eine Gruppe sind, hoffentlich sehr bald, das beschließt ja der Bundestag, dann werden wir darüber auch wieder Ressourcen bekommen. Das heißt, wir können auch wieder Personal einstellen. Wir haben dann auch wieder bessere Zugangsinformationen. Das ist ein ganz zentraler Punkt. Aktuell müssen wir schauen, wie wir an die Tagesordnung kommen. Wie finden wir raus, was in den Ausschüssen passiert? Das ist einfach viel Organisation, was da jetzt die Arbeitszeit belastet.

Das komplette Interview mit Heidi Reichinnek hört ihr oben auf der Seite.